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ZRZahnmedizinReport

CME-BeitragProthesenträger sind häufig in einem schlechten Allgemeinzustand

Abo-Inhalt19.12.202210384 Min. Lesedauer

| Wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge haben Art und Qualität herausnehmbarer Prothesen erhebliche Auswirkungen auf ihre Stabilität und ihren Sitz – mit messbarem Einfluss auf die Lebensqualität vieler meist betagter und vulnerabler Träger. So können Studien mitunter einen Zusammenhang zu einer schlechteren Allgemeingesundheit bis hin zu Vitamin- und Mineralstoffmängeln herstellen. |

Geringere Kaukraft, Knochen- und Muskelmasse

Ebenso wie der schlechte Zahnstatus der Probanden in einer aktuellen Studie aus Asien zeigten auch die Beschaffenheit und Qualität der herausnehmbaren (Teil-)Prothese Einfluss auf Körperzusammensetzung, Kauleistung und die mundgesundheitsbezogene Lebensqualität. Vor allem, wenn die Prothese nicht ausreichend Halt und Stabilität gab, konnte die erforderliche Kauleistung nicht erreicht werden und Betroffene ernährten sich weniger abwechslungsreich und nicht ausreichend. Daraus resultierte eine geringere Knochen- und Muskelmasse und ein niedrigerer Energiegrundumsatz – gleichzeitig beobachtete man einen höheren viszeralen Fettanteil der Probanden, was sich zusätzlich nachteilig auf die Gesundheit auswirken kann, weil dieser bekanntermaßen Entzündungen im Körper befeuert. [1]

Teilprothese: Stabilität und Sitz entscheidend

Daher sollte bei herausnehmbaren Prothesen auf eine besonders sorgfältige Gestaltung geachtet werden. Sie sollten wenig Raum für Plaqueansammlungen bieten und durch eine gezielte Materialauswahl Stabilität und guten Sitz gewähren – ohne beim Tragen empfindliches Stützgewebe zu reizen oder zu schädigen. Grundsätzlich haben herausnehmbare Teilprothesen den Vorteil, dass sie bei weiterem Zahnverlust problemlos ergänzt werden können, was eine langfristige Nutzung verspricht und für eine weitere Sicherung der Lebensqualität sorgt. [2]

Diabetikern mit Prothese fehlt es häufig an Vitamin B12, Vitamin D und Magnesium

Forscher erhoben bei Diabetikern mit und ohne herausnehmbarem Zahnersatz im Vergleich zu Nichtdiabetikern mit Zahnersatz (n=749) u.a. die Spiegel für Vitamin B12 und D, Folsäure, Ferritin, Eisen und Magnesium und stellten fest: Die Diabetiker und Nichtdiabetiker mit Prothese zeigten die niedrigsten Vitamin-B12-Werte, während Vitamin D vor allem den Diabetikern fehlte. Auch der Magnesiumspiegel war bei Diabetikern mit Prothese niedriger als bei den Vergleichsgruppen. Die Wissenschaftler wiesen darauf hin, dass bei Diabetikern Vitaminunterversorgungen hinsichtlich möglicher Komplikationen von Bedeutung sein können. Da im Studienergebnis insbesondere Diabetiker mit Prothese Mängel zeigten, empfehlen sie die regelmäßige Kontrolle der Vitamin-B12-, Vitamin-D- und Magnesiumspiegel. [3]

Quellen
  • [1] Techapiroontong S et al. The impact of poor dental status and removable dental prosthesis quality on body composition, masticatory performance and oral health-related quality of life: a cross-sectional study in older adults. BMC Oral Health 2022, 22(1):147, doi.org/10.1186/s12903-022-02103-7.
  • [2] Friel T et al. Removable Partial Dentures for Older Adults. Prim Dent J 2020, 9(3):34-39, doi.org/10.1177/2050168420943435.
  • [3] Ciftel S et al. Vitamin B12, folic acid, vitamin D, iron, ferritin, magnesium, and HbA1c levels in patients with diabetes mellitus and dental prosthesis. Eur Rev Med Pharmacol Sci 2022, 26(19):7135-7144, doi.org/10.26355/eurrev_202210_29899.

AUSGABE: ZR 1/2023, S. 16 · ID: 48758370

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