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ZRZahnmedizinReport

InterdisziplinaritätZahlreiche orale Symptome: Betroffene profitieren von früher Hypophosphatasie-Diagnose

Abo-Inhalt28.05.20252 Min. Lesedauer

| Hypophosphatasie ist eine erblich bedingte Stoffwechselstörung, die mit Instabilität und Veränderungen an Zähnen und Skelett einhergehen, aber auch auf andere Organsysteme übergreifen und Probleme verursachen kann (z. B. an Darm, Nieren, Sehnen, Atmung oder Gelenken). Auch Auswirkungen auf die Psyche und die geistige Entwicklung werden beschrieben. Betroffenen fehlt ein Enzym, das seit einiger Zeit künstlich hergestellt und zugeführt werden kann. Bei der frühzeitigen Diagnose kann auch der Zahnarzt helfen, um späteren (Entwicklungs-)Problemen vorzubeugen. |

Wichtige orale Symptome von Hypophosphatasie sind:

  • Exfoliation von Milchzähnen vor dem 4. Lebensjahr (betroffen sind v. a. die unteren Schneidezähne, gefolgt von den oberen Schneidezähnen),
  • Hypomineralisation von Zahnschmelz
  • Kieferknochenfehlbildungen
  • Parodontalerkrankungen
  • Malokklusion (v. a. Engstand), Zahnfehlstellungen, Dysphagie, orale Habits (z. B. Zungenstoßen) als Auswirkung früh verlorener Zähne
  • starke Auswirkungen von Kräften im fragilen Parodontalgewebe (z. B. rasche Zahnlockerung, -ausfall in der Front durch ständiges Vorschieben der Zunge)
  • gestörte Mundfunktion und Dysphagie durch Muskelhypotonie und neurologische Störungen im Mund-, Kieferbereich

Maßnahmen

Nach der gesicherten Diagnose durch Laboruntersuchungen ist eine interdisziplinäre Betreuung der Patienten wichtig. Neben der Zuführung des fehlenden Enzyms und anderer unterstützender Maßnahmen durch (Fach-)Ärzte kann zahnärztlich bei frühem Zahnverlust für Betroffene der Einsatz platzerhaltender Prothesen sinnvoll sein, um die natürliche Kieferentwicklung weiter zu unterstützen. Einige Patienten profitieren von prothetischen Versorgungen, um die fragile Zahnsubstanz zu schützen. Kieferorthopädische Behandlungen müssen aufgrund der instabilen Situation von Zahnschmelz und Kieferknochen jedoch sorgfältig abgewogen werden. Bei Dysphagie und Muskelhypotonie ist ein Mundfunktions- und Schlucktraining angeraten.

Quelle

AUSGABE: ZR 6/2025, S. 6 · ID: 50387397

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