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FallberichteWarum Slush-Eis für jüngere Kinder gefährlich sein kann
| Viele Kinder und Jugendliche konsumieren Slush-Eis. Nun wurden Fälle in Irland und UK bekannt, in denen Kinder nach dem Verzehr erkrankten, wobei das Krankheitsbild erblichen Stoffwechselstörungen ähnelte. Was steckt dahinter? |
In 21 Fällen fühlten sich Kinder im Alter von 2 bis 6 Jahren (ohne Vorerkrankung) rund 60 min. nach Verzehr unwohl und zeigten Bewusstseinsstörungen (94 Prozent), Hypoglykämie (95 Prozent), Laktatazidose (94 Prozent), Pseudohypertriglyzeridämie (89 Prozent) und Hypokaliämie (75 Prozent). Alle akuten Urinproben zeigten eine Glycerinurie. Bei 14 Kindern wurden zur Abklärung möglicher erblicher Störungen der Gluconeogenese und des Glycerinstoffwechsels Tests durchgeführt, weil sich die Symptome ähneln. Nachweise wurden jedoch nicht erbracht. Was war passiert? Einige Hersteller setzen bei Slushs, um die Masse auch bei geringerem Zuckeranteil zu stabilisieren, Glycerin ein. Bei jüngeren Kindern kann das aufgrund des niedrigen Körpergewichts schnell zu einer unverträglich hohen Glycerindosis mit Vergiftungserscheinungen kommen. Merke | Weniger Zucker ist nicht immer gesünder: Kinder bis 8 Jahre sollten daher glycerinhaltige Slushs meiden.
- Brothwell SLC et al. Glycerol intoxication syndrome in young children, following the consumption of slush ice drinks. Arch Dis Child 2025;0:1-5, doi.org/10.1136/archdischild-2024-328109.
AUSGABE: ZR 6/2025, S. 5 · ID: 50387408