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NachhaltigkeitAzubi-Best-Practice: Digitalisierung des Räderwechsels erhöht Nachhaltigkeit im Autohaus

Abo-Inhalt26.01.20231986 Min. Lesedauer

| Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz sind längst keine Domäne der Ökos in Strickpullovern mehr. Es sind Themen unserer Zeit und auch der Jugend. Dass und wie sie in der Kfz-Branche angekommen sind, zeigt ein Projekt von fünf Auszubildenden, das die vollständige Digitalisierung des bislang Papier lastigen Prozesses des Räderwechsels in ihrem Ausbildungs-Autohaus zum Ziel hatte. ASR stellt die ambitionierte Idee vor. |

Die Idee der Auszubildenden: Digitalisierung des Räderwechsels

„Von Ostern bis Oktober“ soll man nach einer Volksweisheit Sommerreifen fahren, „von Oktober bis Ostern“ dann Winterreifen. Bedeutet: Räderwechsel zweimal im Jahr. Zwei Mal im Jahr ein Prozess, der in den meisten Autohäusern mit viel Papiereinsatz verbunden ist: Werkstattauftrag, Einlagerungsprotokoll, Durchschläge für den Kunden – alles wird gedruckt. Würde es gelingen, diesen Prozess vollständig zu digitalisieren, könnte man viel Papier einsparen und damit einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit im Autohaus leisten. Das dachten sich auch fünf Auszubildende aus Niedersachsen.

15.000 Blatt Papier und 110,25 kg CO2 pro Rädersaison eingespart

Ihre Idee setzten die Auszubildenen mithilfe von Tablets und dem Programm ISPA Next um. Auf dem Tablet unterschreiben die Kunden künftig direkt den Werkstattauftrag. Im Anschluss erhalten die Kunden das Einlagerungsprotokoll direkt per E-Mail; dafür wurde für das Räderteam ein eigenes E-Mail-Postfach eingerichtet. Durch die Umsetzung ihrer Idee gelang es den Auszubildenen, in Ihrem Ausbildungs-Autohaus über 15.000 Blatt Papier und 110,25 kg CO2 pro Rädersaison einzusparen. Das ist nicht nur gut für den ökologischen Fußabdruck des Autohauses, sondern auch für den Geldbeutel.

Projekt steigert auch die wirtschaftliche Nachhaltigkeit

Doch das ist längst noch nicht alles: Neben der Einsparung von Papier und CO2 konnten die Auszubildenden mit ihrem Projekt auch die Arbeitseffizienz maßgeblich steigern. Früher mussten sie die unterschriebenen Werkstattaufträge nach dem Räderwechsel noch fürs digitale Archiv einscannen. Diese Arbeitszeit sparen sie durch die Nutzung der iPads ein. Gleiches gilt für die Arbeitszeit, die das Servicepersonal bei der Annahme für den Ausdruck des Auftrags aufgewendet hat. Last but not least profitiert auch die Buchhaltung. Dort kann direkt mit Abschluss des Räderwechsels abgerechnet werden; es muss nicht auf den Papierstapel mit den Aufträgen gewartet werden.

Praxistipp | Analysieren Sie auch in Ihrem Autohaus, wie viel Papier, Zeit und Geld der Prozess des Räderwechsels kostet. Das Projekt der Auszubildenden zeigt auf erstaunliche Weise, wie viel Einsparungspotenzial in dem Prozess stecken kann.

Weiterführender Hinweis
  • Das Projekt ist Teil der „Azubi als Digiscouts etablieren-Aktion“ des RKW. Mehr Informationen finden Sie auf www.iww.de/s7509

AUSGABE: ASR 2/2023, S. 15 · ID: 48976411

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