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ZRZahnmedizinReport

CME-BeitragMaschinelle versus manuelle Implantatinsertion

Abo-Inhalt23.06.20252 Min. Lesedauer

| Welches Vorgehen bei Anwendung eines halbgeführten Protokolls ist präziser – die Implantatpositionierung mit maschineller oder mit manueller Insertion? |

Verschiedene Protokolle für die Schablonenverwendung

Werden bei der Implantation Schablonen verwendet, so unterscheidet sich ihr Einsatz nach dem Führungsgrad; man spricht hier von verschiedenen Protokollen:

  • Pilotprotokoll: Die Schablone wird nur für die erste Pilotbohrung eingesetzt.
  • Halb oder teilweise geführtes Protokoll: Die Schablone wird für alle Osteotomien eingesetzt, nur die Implantatplatzierung erfolgt ohne Schablone.
  • Vollständig geführtes Protokoll: Einsatz der Schablone durch vollständige Bohrsequenz und Implantatplatzierung

Geht man davon aus, dass die Schablone korrekt platziert ist, kann es bei einem halbgeführten Protokoll zu Abweichungen bei der Implantatpositionierung kommen, da das Einbringen ungeführt stattfindet. Deshalb interessierte Forscher nun, ob bei diesem Protokoll die Implantatinsertion mit einem chirurgischen Motor oder mit einem Drehmomentschlüssel genauer ist [1].

Ähnliche Genauigkeiten ermittelt

Dazu wurde 20 Patienten jeweils ein Implantat (RN Standard Plus Implantat; Straumann, Basel, Schweiz) mithilfe eines chirurgischen Motors (NSK Surgic Pro; Nakanishi, Kanuma Tochigi, Japan) gesetzt, 20 anderen Patienten jeweils auch dieses Implantat mit einem Drehmomentschlüssel eingebracht.

Gemäß den Ergebnissen in Bezug auf eine

  • koronale Abweichung von 1,20 ± 0,46 mm bei maschineller und 1,13 ± 0,38 mm bei manueller Insertion
  • apikale Abweichung von 1,45 ± 0,79 mm bei maschineller und 1,18 ± 0,28 mm bei manueller Insertion
  • Winkelabweichung von 4,82 ± 2,07 Grad bei maschineller und 4,11 ± 1,63 Grad bei manueller Insertion

traten keine signifikanten Unterschiede in Bezug auf die Genauigkeit der Platzierung auf.

Benötigte Zeit der Insertion unterschiedlich

Während ebenfalls keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich des Eindrehmoments zwischen den beiden untersuchten Insertionsarten beobachtet wurden (mittleres Insertionsdrehmoment 21,75 ± 9,75 Ncm bei maschineller versus 18,75 ± 7,05 Ncm bei manueller Insertion), zeichnete die Zeitaufwändigkeit ein anderes Bild:

Das Wichtigste in Kürze

Die maschinelle Implantatinsertion führte bei Anwendung des halbgeführten Protokolls zu keinem signifikanten Genauigkeitsunterschied im Vergleich zur manuellen Insertion. Beide Verfahren erreichen klinisch optimale Genauigkeit. Allerdings dauert das manuelle Vorgehen länger.
  • die maschinelle Insertion erfolgte viermal schneller als die manuelle (9,25 ± 1,86 s versus 36,40 ± 8,15 s),
  • bei einer gemessenen maschinellen Geschwindigkeit von 50 U/min bzw. 36,40 ± 8,15 s manuell.
Quelle
  • [1] Orban, K., Varga, E., Windisch, P. et al. Accuracy of half-guided implant placement with machine-driven or manual insertion: a prospective, randomized clinical study. Clin Oral Invest 26, 1035–1043 (2022). doi.org/10.1007/s00784-021-04087-0

AUSGABE: ZR 7/2025, S. 19 · ID: 50439344

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