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CME-BeitragEinsatzbereiche von Implantatschablonen und 3D-gedruckten Guides
| Implantatschablonen dienen der präzisen Übertragung der digitalen Implantatplanung in den chirurgischen Eingriff. Sie ermöglichen eine genaue Positionierung, Tiefe und Angulation des Implantats, was die Erfolgsrate erhöht und Komplikationen reduziert. Eine Studie von Harris et al. [1] zeigt mit vielen Abbildungen, dass individuell gefertigte chirurgische Schablonen in weiteren klinischen Szenarien eingesetzt werden können. |
Inhaltsverzeichnis
- Platzierung mehrerer benachbarter Implantate
- Ästhetische Zone: Schablone in Extraktionsalveole erweitern
- Implantatschablone wird zur provisorischen Versorgung
- Sinuselevationsoperation bei teilweise zahnlosem Oberkiefer
- Sinuselevationschirurgie am zahnlosen Oberkiefer
- Entfernung eines Wurzelfragments oder Fremdkörpers
Platzierung mehrerer benachbarter Implantate
Die Platzierung mehrerer benachbarter Implantate ist technisch anspruchsvoll, da klare anatomische Orientierungspunkte fehlen und Mindestabstände zu beachten sind (3 mm zwischen Implantaten, 1,5 bis 2 mm zu Zähnen). Eine präzise chirurgische Schablone ist hier besonders wichtig. Kostengünstige Lösungen wie eine gedruckte restriktive 2-mm-Spiralbohrschablone plus eine nicht restriktive Bestätigungsschablone erhöhen die Genauigkeit.
Ästhetische Zone: Schablone in Extraktionsalveole erweitern
Bei einer Sofortimplantation in der ästhetischen Zone sind die Implantatbohrer möglicherweise nicht lang genug,
- um durch die Schablone zu passen,
- in die Extraktionsalveole einzudringen und
- den apikalen/palatinalen Alveolarknochen bis zur geplanten Tiefe zu erreichen.
Um dieses Problem zu lösen, kann die chirurgische Schablone selbst so gestaltet werden, dass sie in die Extraktionsalveole eingeführt werden kann. Dadurch wird die Osteotomiestelle wirksam eingeschränkt und die Behinderung des Handstücks bei seiner apikalen Bewegung minimiert.
Implantatschablone wird zur provisorischen Versorgung
Fortschritte in der Implantatplanungssoftware und der 3D-Drucktechnologie ermöglichen die Herstellung einer Implantatschablone, die am Behandlungsstuhl in eine sofortige provisorische Versorgung umgewandelt werden kann. Dieser Ansatz erfordert zwar zusätzliche präoperative Planung, bietet aber offensichtliche Vorteile in Form einer kürzeren Behandlungszeit und verbesserter Patientenergebnisse.
Sinuselevationsoperation bei teilweise zahnlosem Oberkiefer
Bei Patienten mit teilweise zahnlosem Oberkiefer kann eine zahngestützte Operationsschablone die Durchführung einer Lateralwandosteotomie vereinfachen, die Operationsdauer verkürzen und das Morbiditätsrisiko für den Patienten senken. Eine laterale Sinusaugmentation kann so am gleichen Termin wie die Implantation erfolgen, wie ein aktueller Fallbericht beschreibt [2].
Sinuselevationschirurgie am zahnlosen Oberkiefer
Bei einem Patienten mit zahnlosem Oberkiefer kann die Bestimmung der mesiodistalen Stelle, an der eine Augmentation erforderlich ist, eine Herausforderung darstellen, da keine Zähne vorhanden sind, die eine klinische und radiologische Orientierung bieten könnten. Eine gewebegestützte Schablone hilft hier, die geplanten mesiodistalen und inferosuperioren Osteotomiegrenzen auf den Patienten zu übertragen.
Entfernung eines Wurzelfragments oder Fremdkörpers
Einige Knochenläsionen mit hoher oder niedriger Dichte bergen ein geringes Risiko für Implantatversagen und andere postoperative Komplikationen. Wenn die Entfernung einer Läsion oder eines Wurzelrestes/Fremdkörpers angezeigt ist, kann die Verwendung einer Trepanschablone die Osteotomiestelle genau bestimmen, das Operationstrauma erheblich reduzieren und eine gleichzeitige Implantatsetzung ermöglichen.
Das Wichtigste in Kürze |
Die präzise 3D-Positionierung ist essenziell für erfolgreiche Implantationen. Fortschrittliche 3D-Drucktechnologie und Implantatplanungssoftware haben die Behandlungsplanung deutlich verbessert. Kreative Einsatzmöglichkeiten von gedruckten Operationsschablonen erweitern deren ursprüngliche Bestimmung. |
- [1] Harris CE, Bane WE, McDaniel CR, Blyleven GM, Choi AY, et al. (2024) Advances in Surgical Template Design in Dental Implantology. J Dent Oral Epidemiol 4(2). doi.org/10.54289/JDOE2400108
- [2] Cameron AB, Acharya R, Sharma LA, Lee T-T, Shao P, Sharma A. A Technique to Integrate a Simultaneous Tooth- and Bone-Supported Surgical Guide for Lateral Sinus Lift and Precision Corticotomy. Oral. 2025; 5(1):20. doi.org/10.3390/oral5010020
AUSGABE: ZR 7/2025, S. 14 · ID: 50439345