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ZRZahnmedizinReport

CME-BeitragKauleistung mit 2-Farben-Kaugummitest und Smartphone beurteilbar?

Abo-Inhalt13.03.20233249 Min. Lesedauer

| Ein Farbmischungstest ist eine objektive Methode zur Bestimmung der Kauleistung, bei der Bilder des Durchmischungsergebnisses mit einem Scanner aufgenommen und anschließend analysiert werden. Eine Studie untersuchte, ob dies nicht auch mit Smartphone-Bildern funktioniert. |

Kaufunktion spiegelt Funktion des orofazialen Systems im Alter

Die Kaufunktion ist verschiedenen Untersuchungen zufolge eng verknüpft mit der mundgesundheitsbezogenen Lebensqualität, dem Altern, der Zufriedenheit mit dem Zahnersatz und auch der Möglichkeit der Aufrechterhaltung einer gesunden Ernährung. Deshalb können Einschränkungen der Kaufunktion Gebrechlichkeit und Sarkopenie fördern, im Umkehrschluss kann die Bewertung der Kaufunktion für eine geriatrische Einschätzung wichtig sein.

Kaugummitest beurteilt Kaueffizienz

Für die Beurteilung der Kauleistung kann ein Bolus-Durchmischungstest (Kauen eines zweifarbigen Kaugummis während 20 Kauzyklen mit anschließender subjektiver Einstufung sowie optoelektronischer Analyse) verwendet werden. Damit der Bildaufnahmeprozess einfach und nicht techniksensitiv ist, könnten Smartphones zum Einsatz kommen. Ob das tatsächlich sinnvoll ist, untersuchte eine Studie [1], die nach Durchführung eines zweifarbigen Kaugummitests (Hue-Check Gum© mit getrennten blauen und rosafarbenen Schichten) bei Vollbezahnten, herausnehmbaren Teilprothesenträgern und Totalprothesenträgern die mit zwei Smartphones (Samsung und iPhone) und mit einem Flachbettscanner aufgenommenen Bilder verglich – subjektiv und mittels optoelektronischer Analyse der Farbverteilungen, die im Workflow des Kauleistungstests enthalten ist.

Auswertung Scanner vs. Smartphones

Die subjektive Bewertung der Durchmischung und der damit verbundenen Einschätzung der Kauleistung war anhand der Smartphone- wie auch der Scannerbilder zuweilen unterschiedlich, aber alle drei Aufnahmetechniken konnten zwischen den verschiedenen Gebisszuständen unterscheiden. Anders bei der optoelektronischen Analyse, bei der softwarebasiert anhand der aufgenommenen Bilder die Homogenität der Farbmischung bewertet wird: Hier wurde mit den Smartphone-Bildern im Vergleich zu den Scanner-Bildern bei Teilnehmern mit guter Kaufunktion die Kauleistung augenfällig unterschätzt, was z. B. bei pflegebedürftigen Patienten zu früh auf einen Funktionsverlust hinweisen könnte. Deshalb kann laut den Autoren die Verwendung von Smartphone-Bildern nicht uneingeschränkt empfohlen werden, die Bilderfassung mit einem Flachbettscanner gilt nach wie vor als Goldstandard.

Quelle
  • [1] Schimmel M, Rachais E, Al-Haj Husain N, Müller F, Srinivasan M, Abou-Ayash S. Assessing masticatory performance with a colour-mixing ability test using smartphone camera images. J Oral Rehabil. 2022 Oct;49(10):961–969. doi.org/10.1111/joor.13352.

AUSGABE: ZR 4/2023, S. 14 · ID: 49217918

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