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HändehygieneGeprüft: Ethanol unverzichtbar für viruzide Händedesinfektionsmittel
| Bedenken, dass Alkohol aus Handreinigungsmitteln auf Ethanolbasis doch krebserregend, erbgutverändernd oder reproduktionstoxisch sein könnte, führte zu einer erneuten wissenschaftlichen Prüfung (Review). |
Im Ergebnis der Prüfung konnte klar herausgestellt werden, dass Ethanol toxikologisch weiterhin als unkritisch einzustufen ist und unverzichtbar für die Händedesinfektion aufgrund der einzigartigen Aktivität gegen unbehüllte Viren vor allem im Bereich des Gesundheitswesens, in Pflegeheimen oder in der Lebensmittelindustrie bleibt. Darüber hinaus mangelt es zudem an Alternativen, denn andere viruzide Mittel wie Propanole wirken lediglich gegen behüllte Viren. Das über die Haut bei der Handhygiene aufgenommene Ethanol ist vergleichbar mit dem Konsum von Getränken mit verstecktem Alkoholgehalt wie Apfelsaft oder Kefir. Es ließ sich weder Karzinogenität, Mutagenität oder Reproduktionstoxizität bei wiederholter Anwendung ethanolhaltiger Händedesinfektionsmittel nachweisen. Daher empfiehlt das Forscherteam nachdrücklich, Ethanol als wesentlichen Bestandteil von Handreinigungsmitteln beizubehalten.
- Kramer A et al. Ethanol is indispensable for virucidal hand antisepsis: memorandum from the alcohol-based hand rub (ABHR) Task Force, WHO Collaborating Centre on Patient Safety, and the Commission for Hospital Hygiene and Infection Prevention (KRINKO), Robert Koch-Institute, Berlin. Antimicrob Resist Infect Control 2022, 11(1):93, iww.de/s7431.
AUSGABE: ZR 2/2023, S. 2 · ID: 48940176