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ZRZahnmedizinReport

CME-BeitragWeichgewebeaugmentation: freie Gingivatransplantate vs. Weichgewebeersatzmaterialien

Abo-Inhalt22.04.20241724 Min. Lesedauer

| Neuere Studien empfehlen mindestens ≥2 mm keratinisierte Mukosa im Bereich des Zahnimplantats, da sie mit einem gesünderen periimplantären Zustand in Verbindung gebracht werden. Gründe hierfür können eine geringere Plaquebildung und eine leichter zu praktizierende Mundhygiene sein. Wissenschaftler aus Spanien bewerteten in diesem Zusammenhang die sekundäre Weichgewebeaugmentation nach erfolgtem Knochenaufbau mit freien Gingivatransplantaten vs. Weichgewebeersatzmaterialien. |

Mukosaaufbau: autogene Transplantate, Allo- u. Xenotransplante im Vergleich

Autogene freie Gingivatransplantate, vom Gaumen entnommen, gelten zwar als Goldstandard für den Weichgewebeaufbau keratinisierter Mukosa, aber sie haben auch Nachteile: Sie sind lediglich begrenzt verfügbar, insbesondere, wenn mehrere Bereiche um Implantate abgedeckt werden wollen; sie erfordern einen weiteren operativen Eingriff mit dem damit verbundenen Risiko für Komplikationen und sie schneiden im Hinblick auf die Ästhetik nicht sehr gut ab, da man meist Farb- und Strukturunterschiede zu benachbarter Schleimhaut ausmachen kann. So rücken alternative Weichgewebeersatzmaterialien wie die xenogene Kollagenmatrix oder Allotransplantate in den Fokus des Interesses.

Freie Gingivatransplantate und Xenotransplantate liefern gute Ergebnisse

Den Ergebnissen der vorliegenden Übersichtsarbeit und Meta-Analyse zufolge schneiden autogene Weichgewebetransplantate, insbesondere das freie Gingivatransplantat, bei der Augmentation des periimplantären Weichgewebes deutlich besser ab als Allotransplantate wie die azelluläre dermale Matrix, da insgesamt vergleichsweise eine mehr als doppelt so große Zunahme der keratinisierten Mukosa erreicht werden konnte. Im Gegensatz dazu scheinen Xenotransplante wie die xenogene Kollagenmatrix ähnlich gute Ergebnisse wie autogene Xenotransplantate zu erzielen. Darüber hinaus beobachteten die Forschenden weitere Vorteile: Es konnte auf einen weiteren operativen Eingriff verzichtet und damit auch die Operationszeit verkürzt werden. Zudem wird die Verwendung von Weichgewebeersatz mit besseren ästhetischen Ergebnissen in Verbindung gebracht und es wurden weniger postoperative Schmerzen beobachtet. Auch die chirurgische Komplikationsrate lag nicht höher als bei autogenen Transplantaten. Demnach sehen die Wissenschaftler der Studie den Einsatz von Xenotransplantaten aus klinischer und ästhetischer Sicht als praktikable Alternative zu körpereigenen Transplantaten für die sekundäre Augmentation von Weichgewebe im Bereich von Dentalimplantaten.

Quelle
  • Montero E et al. Efficacy of soft tissue substitutes, in comparison with autogenous grafts, in surgical procedures aiming to increase the peri-implant keratinized mucosa: A systematic review. Clin Oral Implants Res 2022, 33 Suppl 23:32–46, doi.org/10.1111/clr.13751.

AUSGABE: ZR 5/2024, S. 11 · ID: 49989577

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