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EntschädigungsanspruchLAG Baden-Württemberg: Bezeichnung „Digital Native“ in einer Stellenanzeige ist eine Altersdiskriminierung

Abo-Inhalt21.05.20251 Min. Lesedauer

| Wer in einer Stellenanzeige einen „Digital Native“ sucht, läuft Gefahr, von einem Bewerber wegen Altersdiskriminierung angegangen zu werden und eine Entschädigung zahlen zu müssen. Das lehrt eine Entscheidung des LAG Baden-Württemberg. |

Mit der Formulierung „Als Digital Native fühlst Du Dich in der Welt der Social Media, der Daten-getriebenen PR, des Bewegtbilds und allen gängigen Programmen für DTP, CMS, Gestaltung und redaktionelles Arbeiten zu Hause“ möchte der Arbeitgeber Bewerber ansprechen, die mit digitalen Technologien, Computern, dem Internet und Smartphones aufgewachsen sind und diese von klein auf in ihren Alltag integriert haben. Eine solche Stellenausschreibung stellt nach Ansicht des LAG ein Indiz für eine unmittelbare Benachteiligung wegen des Alters nach § 3 Abs. 1 AGG dar. Denn als „Digital Native“ wird eine Person bezeichnet, die mit digitalen Technologien aufgewachsen ist und in deren Benutzung geübt ist. Dem Begriff „Digital Native“ kann damit ein Alters- bzw. Generationenbezug nicht abgesprochen werden.

Das LAG betont, dass es offen lassen könne, ob der Jahrgang 1981 als Beginn der „Digital Natives“ anzunehmen sei. Jedenfalls Jahrgänge vor 1980 gehörten nicht dazu. Deshalb hat das LAG dem Bewerber mit Jahrgang 1972 eine AGG-Entschädigung zugesprochen (LAG Baden-Württemberg, Urteil vom 07.11.2024, Az. 17 Sa 2/24, Abruf-Nr. 247472).

AUSGABE: LGP 7/2025, S. 141 · ID: 50421052

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