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Digital Personal BrandingDas sind die wichtigsten Erfolgshebel für Ihr professionelles LinkedIn-Profil

Top-BeitragAbo-Inhalt25.10.20243190 Min. LesedauerVon RAin Dr. Anja Schäfer, Berlin

| Möchten Sie als Anwalt Ihre berufliche Präsenz ausbauen, sich als Experte in Ihrem Fachbereich positionieren, die passende berufliche Herausforderung finden oder Ihr Netzwerk mit relevanten Kontakten, wie Mandanten und Kooperationspartnern, erweitern? Das kann gelingen, indem Sie LinkedIn als Ihre digitale Visitenkarte sowie als Multiplikator nutzen. |

1. Werden Sie digital sichtbar

Eine Grundregel ist: Zeigen Sie sich mit Ihrem Know-how auf LinkedIn und werden Sie sichtbar. Ihr Profil spielt dabei für den ersten digitalen Eindruck, den andere von Ihnen bekommen, eine große Rolle. Es bietet Ihnen zudem zahlreiche Möglichkeiten, gezielt die Personen zu erreichen, die für Sie relevant sind. Doch die Anforderungen an einen professionell gestalteten und strategisch ausgerichteten LinkedIn-Auftritt werden oft unterschätzt. Vermeiden Sie also die häufigsten LinkedIn-Profil-Fehler:

  • Ein unvollständiges Profil signalisiert, dass Sie sich der Bedeutung von digitalem Personal Branding nicht ausreichend bewusst sind. Denken Sie deshalb unbedingt an folgende Informationen:
    • Ansprechendes Bild (s. u. Schritt 1)
    • Alleinstellungsmerkmale (s. u. Schritt 2)
    • Detaillierter Lebenslauf (s. u. Schritt 3)
    • Profilslogan und Infotext (s. u. Schritt 4)
  • Viele LinkedIn-User unterlassen es, ihr Profil nach der Erstellung regelmäßig zu pflegen. Da der LinkedIn-Algorithmus aktiv genutzte Profile bevorzugt, sollten Sie sicherstellen, dass Ihres auf dem aktuellen Stand ist. Es empfiehlt sich daher zweierlei:
    • Unterziehen Sie Ihr Profil regelmäßig einem Update.
    • Hinterlegen Sie z. B. unter „Kenntnissen“ , aber auch in den Textblöcken im Bereich „Info“ und „Berufserfahrung“, gezielt Schlüsselbegriffe (Keywords), unter denen Sie gefunden werden wollen.

2. Positionieren Sie sich strategisch als Experte

Setzen Sie Ihr LinkedIn-Profil strategisch ein – zunächst für Ihr Personal Branding und später für den gezielten Ausbau Ihres Netzwerks. Ob Sie gegoogelt oder direkt auf LinkedIn gesucht werden, liegt zwar nicht in Ihrer Hand. Aber Sie können sehr wohl steuern, welche Informationen andere dort über Sie finden. Sie haben erfahrungsgemäß nur fünf Sekunden Zeit, um einen bleibenden Eindruck bei Ihren Profilbesuchern zu hinterlassen. Diese sollten auf Anhieb erkennen, wer Sie sind und wofür Sie stehen, damit sie sich später an Sie erinnern. Dazu gehören folgende fünf Schritte:

a) Schritt 1: Profil- und Titelbild optimieren

Der Einstieg ins LinkedIn-Profil ist entscheidend dafür, ob Menschen überhaupt Interesse haben, weiterzuscrollen und mehr über die jeweilige Person zu erfahren. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass wir als Menschen über visuelle Inhalte „stolpern“ und uns mit anderen Menschen verbinden:

LinkedIn_Profilbereich_sw_300dpi.tif (© IWW Institut)
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© IWW Institut
  • Ein ansprechendes Profilbild ist deshalb essenziell, um seriös und kompetent wahrgenommen zu werden. Nutzen Sie dafür ein professionell erstelltes Foto eines Fotografen, das Sie idealerweise im Profil zeigt.
  • Ergänzen Sie Ihr Profilbild mit einem aussagekräftigen Hintergrundbild (im Format 1584 x 396 Pixel), das Ihre Persönlichkeit oder Ihr berufliches Umfeld widerspiegelt. So kann ein Bild von der Marketingabteilung Ihrer Kanzlei, ein persönliches Motiv, wie ein Foto Ihrer Heimatstadt oder ein entsprechendes Statement zu Ihren fachlichen Themen, passend sein. Sie können auch mehrere Bilder in einem Banner platzieren.
  • Ein sog. Profilslogan erzeugt mehr Aufmerksamkeit und beschreibt kurz und prägnant Ihre Expertise oder Ihre Kanzleiphilosophie (s. u. Schritt 4).

b) Schritt 2: Alleinstellungsmerkmale strategisch nutzen

Starten Sie Ihre Positionierung auf LinkedIn, indem Sie eine Liste Ihrer wichtigsten beruflichen Meilensteine erstellen. Bauen Sie Ihr Profil zur „Personal Brand“ aus. Dazu gehören nicht nur Ihr Studium und Ihre Abschlüsse, sondern auch Sprachkenntnisse oder fachliche Fortbildungen, Praxiserfahrungen im In- und Ausland sowie spezielle Zertifikate, wie ein Fachanwaltstitel.

Überlegen Sie sich, welche besonderen Qualifikationen oder Erfahrungen Sie von anderen abheben. Wenn Sie unsicher sind, holen Sie Feedback aus Ihrem beruflichen oder privaten Netzwerk ein.

Definieren Sie Ihre Alleinstellungsmerkmale und wählen Sie fünf bis zehn präzise Schlüsselbegriffe, die Ihre Expertise widerspiegeln. Platzieren Sie diese Keywords – ggfs. auch mehrfach – strategisch in Ihrem Profil, wie beispielsweise in den im Folgenden näher erläuterten Abschnitten „Berufserfahrung, Ausbildung oder Ehrenamt“ oder in Ihrem Profilslogan bzw. Infotext. Denn LinkedIn ist auch eine Suchmaschine. Darauf, dass Sie besser gefunden werden, können Sie also aktiv Einfluss nehmen.

c) Schritt 3: Mit Berufserfahrung, Ausbildung und Ehrenamt punkten

Ihr LinkedIn-Profil kann Sie auch für Menschen sichtbar machen, die nicht gezielt nach Ihnen suchen. Übertragen Sie daher Ihren Lebenslauf nicht einfach 1:1 in Ihr Profil. Füllen Sie vielmehr die Abschnitte zu Berufserfahrung und Ausbildung detailliert und interaktiv aus. Verknüpfen Sie berufliche Stationen und die Ihrer Ausbildung mit den LinkedIn-Seiten der jeweiligen Unternehmen oder Hochschulen, um deren Logo sichtbar zu machen. Auf diese Weise werden Sie auch über die LinkedIn-Unternehmensseiten dieser Institutionen unter „Personen“ gefunden. Listen Sie zudem Ehrenämter und Mitgliedschaften auf, die Ihrer Personal Brand nützen.

d) Schritt 4: Über Profilslogan und Infotext mehr Sichtbarkeit erreichen

Verwenden Sie einen Profil-Slogan, der Ihre berufliche Tätigkeit beschreibt. Dieser erscheint unter bzw. neben Ihrem Namen und ist deshalb bei Kommentaren, Suchanfragen oder Empfehlungen durch LinkedIn sichtbar. Gestalten Sie die Tagline so, dass Ihr Slogan Neugier weckt und andere dazu anregt, Ihr Profil zu besuchen. Nutzen Sie dieses Feld aktiv für Ihr Personal Branding und präsentieren Sie mehr als nur Ihre Berufsbezeichnung, wie z. B. Rechtsanwältin oder Fachanwalt für Arbeitsrecht.

Erstellen Sie zudem einen Infotext für Ihr LinkedIn-Profil, um Ihr Know-how und Ihre praktischen Erfahrungen ausführlicher darzustellen. Nutzen Sie diese Gelegenheit, um Ihre Persönlichkeit einzubringen und zu zeigen, welchen Mehrwert Sie Ihrem Netzwerk bieten können. Denken Sie daran, dass Profilbesucher zunächst nur die ersten drei Zeilen sehen – deshalb sollten diese zum Weiterlesen anregen.

e) Schritt 5: Empfehlungen erhalten und Kenntnisse verifizieren

Hinterlegen Sie ausgewählte Kenntnisse in Ihrem LinkedIn-Profil. Beachten Sie dabei jedoch, dass auf Ihrem Profil zunächst nur die ersten beiden angezeigt werden. Diese sollten daher am besten auf Ihre Personal Brand einzahlen:

Kenntnisse im LinkedIn-Profil_sw_300dpi.tif (© IWW Institut)
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© IWW Institut

Praxistipp | Bitten Sie ehemalige Vorgesetzte, Kollegen oder Kooperationspartner um eine Empfehlung. Fragen Sie in einem persönlichen Gespräch nach einer kurzen Beschreibung Ihrer Expertise bzw. persönlichen Stärken. Sobald die Person zugesagt hat, senden Sie ihr über LinkedIn den Empfehlungslink. Überlegen Sie auch, wen Sie mit einer Empfehlung unterstützen können.

  • Lassen Sie einzelne Kenntnisse von Menschen aus Ihrem Netzwerk verifizieren. Sprechen Sie dazu Kontakte aus Ihrem Netzwerk, wie (ehemalige) Kollegen oder Freunde (aus Ihrer Ausbildungszeit), an. Bitten Sie diese um eine Bestätigung Ihrer Kompetenzen. Bestätigen Sie im Gegenzug deren Expertise. Dafür bedarf es nur eines Klicks, der jedoch große Wirkung hat. Denn die Bekräftigung der Kenntnisse durch andere ist ein starkes Zeichen für den eigenen Expertenstatus, was ein Profil um einiges attraktiver macht.
  • Fügen Sie zusätzlich in den einzelnen Abschnitten Ihrer Berufserfahrung ausgewählte Kenntnisse hinzu (vgl. die folgende Grafik), sodass Ihr Know-how auf Ihrem Profil noch sichtbarer wird.

f) Profil aufwerten: Zusätzliche Abschnitte für mehr Sichtbarkeit

LinkedIn bietet zudem mit dem Button „Profil ergänzen“ über die in diesem Beitrag vorgestellten Abschnitte hinaus noch weitere Möglichkeiten an. Auf diese Weise können Sie Ihr Profil – z. B. über den Bereich „Im Fokus“ – optisch ansprechender gestalten und inhaltlich vertiefen. Alternativ können Sie ausgewählte Veröffentlichungen über den Abschnitt „Publikationen“ oder wichtige Vorhaben, wie einen eigenen Blog oder Podcasts, über „Projekte“ sichtbar machen.

Fazit | Ihre digitale Personal Brand ist das, was andere von Ihnen über Ihr LinkedIn-Profil erfahren. Dies kann darüber entscheiden, ob Sie ein Mandat erhalten, als Vortragsredner angefragt werden oder eine bestimmte Stelle angeboten bekommen. Setzen Sie deshalb einen klaren Fokus auf ein professionell aufgestelltes LinkedIn-Profil, das Ihre Expertise, Qualifikationen und berufspraktischen Erfahrungen als moderne Visitenkarte beinahe immer und überall glänzen lässt.

Weiterführender Hinweis
  • Sie wollen, dass Ihr Profil bei LinkedIn in den Top 10 auftaucht? Dann sollten Sie über ein professionelles Profil hinaus auch über ein entsprechendes Netzwerk verfügen, regelmäßig interagieren und eigene Beiträge erstellen. Mehr dazu lesen Sie in einer der nächsten Ausgaben von AK.

AUSGABE: AK 11/2024, S. 188 · ID: 50205603

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