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ZRZahnmedizinReport

CME-Beitrag Homöopathie wirkt lindernd beim Zahndurchbruch

Abo-Inhalt21.08.2024786 Min. Lesedauer

| Im Alter von sechs Monaten bis drei Jahren brechen bei Kindern die Milchzähne durch. In regelmäßigen Abständen beeinträchtigen die dabei auftretenden Symptome die Betroffenen und ihre Familien. Zusätzlich zu bereits bekannten Maßnahmen, können manchmal homöopathische Heilmittel helfen, die Beschwerden individuell zu lindern. |

Systemische und lokale Symptome

Sobald die ersten Zähne in die kindliche Mundhöhle durchbrechen, müssen die betroffenen Kinder und ihre Eltern verschiedene Symptome bewältigen. Lokal kommt es zu Schwellungen und Schmerzen des Zahnfleisches. Darüber hinaus zeigen einige Kinder systemische Symptome wie Fieber, Unwohlsein, Durchfall, Verstopfung, Appetitlosigkeit, Kaubedarf, Hautausschläge sowie psychische Symptome wie Schlafstörungen, Reizbarkeit und Unruhe [1]. Die Kinder sind in diesen Phasen oft anhänglicher und benötigen verstärkt Nähe und Fürsorge. Die Zahnungsphasen, die häufig mehrere Tage dauern, sind sowohl für die Kinder als auch für die Eltern anstrengend und teilweise belastend. Abgesehen von Paracetamol zur Linderung von Fieber und Schmerzen gibt es nur wenige Arzneimittel, die den Zahnungsprozess erleichtern. Neben lokalen kühlenden Maßnahmen und Ablenkung können auch homöopathische Präparate hilfreich sein.

Homöopathische Arzneien wirken meist ganzheitlich

In der Homöopathie gilt das Wirkprinzip, Gleiches mit Gleichem zu behandeln. Homöopathisch tätige (Zahn-)Mediziner haben bei ihrer Diagnostik den gesamten Körper und auch die psychischen Auswirkungen der Erkrankung im Blick. Aus diesem Grund und weil viele systemische Erkrankungen zuerst Veränderungen in der Mundhöhle hervorrufen, sehen Wissenschaftler die Homöopathie als gute Ergänzung in der Zahnheilkunde [1].

Beim Zahnen verordnen (Zahn-)Mediziner besonders häufig die Substanzen Chamomilla und Belladonna. Chamomilla hilft Kindern, die beim Zahnen sehr reizbar und wütend wirken und unter Durchfällen leiden. Haben die jungen Patienten ein rotes und geschwollenes Zahnfleisch und begleitend Schlafstörungen, lindert Belladonna die Beschwerden [1]. Bei verzögertem Zahndurchbruch hilft Calcium carbonicum [2]. Calcarea phosphorica lindert die Beschwerden wie Schmerzen, Reizbarkeit und Schlafstörungen bei spätem Zahndurchbruch [3]. Das Produkt Bio-21 als Tablettenform enthält die Bestandteile Calcarea phosphorica und Ferrum phosphoricum [1]. Ferrum phosphoricum wird üblicherweise bei akuten entzündlichen Erkrankungen mit Fieber oder Halsschmerzen verwendet. Das Kombinationspräparat soll helfen, lokale Rötungen und Schwellungen beim Zahndurchbruch zu lindern sowie Allgemeinsymptome zu verbessern, indem es Fieber senkt und den Appetit anregt.

Das Wichtigste in Kürze

Homöopathische Heilmittel können den Prozess des Zahnens begleiten. Sie sind kein Ersatz für eine gute Mundhygiene, Zuwendung und Fürsorge durch die Betreuungspersonen. Die Wirksamkeit der Heilmittel ist bisher nicht in Studien bewiesen. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören allergische Reaktionen und Hautausschläge, zu Wechselwirkungen ist kaum etwas bekannt. Die Anwendung sollte daher vorsichtig erfolgen und Zahnmediziner sollten die o. g. Heilmittel nur ergänzend zu anderen Therapieoptionen verordnen.

Quellen
  • [1] Garg T., Gupta T., Gupta S., Sood S., Sharma N. Bio 21 – Homeopathic Medication for Teething: Dental Perspective Redefined, Int. Journ. Health & Medical Res., Vol. 2, Issue 3, March 2023, iww.de/s11338
  • [2] Mahmoud Hoseinishad et al.: Homeopathy in dentistry: A review, Med Rev, Vol. 2015, Article ID: 030815, 2015, iww.de/s11471
  • [3] Teething (Homeopathy) – Remedy Options, PeaceHealth.org, iww.de/s11339

AUSGABE: ZR 9/2024, S. 12 · ID: 50113170

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