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TeammanagementLassen Sie Mitarbeitergespräche von Ihrer Praxismanagerin führen! Nutzen Sie das Potenzial!

Abo-Inhalt11.08.202596 Min. LesedauerVon Monika Paersch, Unternehmens- und Praxisberaterin, Hilchenbach

| Sie bieten Benefits, mehr Gehalt als der Kollege nebenan, mehr Urlaubstage, Fortbildungen, Teambuilding durch externe Coaches und vieles mehr und trotzdem läuft es nicht rund im Team? Dann gibt es vielleicht schwierige Themen, die nicht auf die Tagesordnung kommen, wenn der Chef oder die Chefin das Gespräch führt. Hier kommen die Praxismanagerin und/oder die Teamleitung ins Spiel! Sie können sich im kollegialen Austausch auf Augenhöhe unterhalten und somit wesentlich entspannter etwas erreichen. |

Mitarbeitergespräche: ein Thema mit ganz viel Potenzial!

Praxismanagerinnen und Teamleitungen können sehr gut regelmäßige Mitarbeitergespräche führen. Sie haben einen guten Einblick in alle Tätigkeitsbereiche ihrer Kolleginnen und wissen, wo der Schuh drückt. Sie wissen um die Wünsche und Vorstellungen ihrer Kolleginnen und haben oft schon konkrete Lösungsideen. Sie entdecken Entwicklungsmöglichkeiten für die Praxis, die dann im Team angegangen werden können. Mit einer guten Vorbereitung und Struktur machen sie es beiden Seiten einfach und ein offenes Gespräch kann entstehen.

Die organisatorische Planung

Je besser vorbereitet Sie ins Gespräch gehen, desto mehr Nutzen und Erfolg können Sie erwarten.

  • Wann? Legen Sie einen Termin fest, und zwar rechtzeitig.
  • Wo findet das Gespräch statt? In der Praxis, im Büro oder in Räumen außerhalb der Praxis? Denken Sie hierbei unbedingt an eine angenehme Gesprächsatmosphäre!
  • Wie lange kann oder darf das Gespräch dauern?
  • Was wird besprochen?
  • Gibt es Schwerpunkte im Tätigkeitsbereich oder in der Verhaltensweise der Mitarbeiterin?
  • Müssen Dokumente vorbereitet werden, wie ein Zielvereinbarungsbogen?
  • Ein Skript als Leitfaden ist hilfreich. Dies besprechen Sie dann mit der Praxisleitung und ergänzen die Bereiche, die ggf. hinzukommen sollen.

Die Kernthemen eines Mitarbeitergesprächs

Grundsätzlich und wichtig sind die Kernthemen, die den aktuellen Stand der Mitarbeiterin beleuchten. Hier geht es um die Bewertung von Aufgaben, um Arbeitsschwerpunkte des vergangenen Zeitraums seit dem letzten Gespräch: Was lief gut und wo sind Verbesserungen möglich und notwendig? Weiter geht es um die Erfüllung von Sonderaufgaben oder um deren Umsetzung.

  • Was lief in der letzten Zeit aus der Sicht der Mitarbeiterin und der Praxismanagerin/Teamleitung gut bzw. nicht so gut?
  • Welche (besonderen) Leistungen hat die Mitarbeiterin erbracht?
  • Gibt es Unterschiede darin, wie sie diese Zeit empfunden hat und wie der Chef sie wahrgenommen hat?
  • Was sollte unbedingt so beibehalten werden und was sollte verändert oder ausgebaut werden?
  • Wie ist die Zusammenarbeit im Team?
  • Gibt es Unzufriedenheit in der aktuellen Tätigkeit?
  • Wo sieht die Mitarbeiterin Verbesserungsmöglichkeiten?
  • Welche Perspektive hat die Mitarbeiterin in der Praxis, möchte sie sich fort- oder weiterbilden?
  • Welche offenen Fragen, Anliegen und Wünsche gibt es, die Sie dann weitergeben können?

Ganz wichtig sind ein gegenseitiges Feedback und zum Abschluss eine Zielvereinbarung für die nächste Zeit. Und schreiben Sie mit! So können Sie auch zukünftig auf das Besprochene zurückgreifen und auch beim nächsten Gespräch daran anknüpfen.

Zielorientierung

Klare und erreichbare Ziele sind das A und O für den Erfolg. Überlegen Sie im Vorfeld, welche Vision ihr Chef / ihre Chefin mit der Praxis verfolgt, welche Praxisziele daraus abgeleitet worden sind, und besprechen Sie dann, was sie sich von Ihrer Kollegin wünschen. So kommen Sie am besten und „zielorientiert“ dahin, wo Sie gerne sein möchten. Nutzen Sie für die Zielvereinbarung die SMART-Regel (Details in ZP 04/2023, Seite 18). Zum Schluss finden Sie einen gemeinsamen Konsens, um dann auch an einem Strang zu ziehen.

Die 5 Phasen eines Mitarbeitergesprächs

Wie würden Sie ein Gespräch empfinden, wenn man sofort mittenrein ins Thema springt? Es würde überrumpeln oder erschlagen, es wäre verwirrend und auf jeden Fall keine gute Lösung, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Genau deswegen ist eine Einteilung in Gesprächsabschnitte wichtig.

  • 1. Starten Sie mit Smalltalk ins Gespräch, bieten Sie eine Tasse Kaffee oder ein Glas Wasser an und sprechen Sie über etwas, das nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun hat. Das entspannt die Atmosphäre.
  • 2. Im zweiten Abschnitt geht es um die Besprechung von Arbeitsfeldern und Aufgaben. Was lief gut, welche Fehler wurden gemacht, was kann zukünftig besser gemacht werden?
  • 3. Wenn Sie bislang noch nicht mit einer Zielvereinbarung gearbeitet haben, probieren Sie es unbedingt ab jetzt aus! Denken Sie dabei auch an Teilschritte zum Ziel – so ist es einfacher.
  • 4. Welche Perspektiven hat die Kollegin in der Praxis? Werden Wünsche geäußert? Gibt es Möglichkeiten, Potenziale zu entwickeln? Welche Fördermöglichkeiten stehen zur Verfügung?
  • 5. Fassen Sie das Gespräch am Ende noch einmal zusammen. Holen Sie sich dann noch ein Feedback von der Kollegin ein, denn dann können auch Sie noch etwas aus dem Gespräch mitnehmen. Das führt zu einem guten Teamgeist und somit zu einer guten Zusammenarbeit in der Zukunft.

AUSGABE: ZP 8/2025, S. 11 · ID: 50458799

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