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UnternehmenskulturMedscape-Umfrage: Fehlverhalten von Ärztinnen und Ärzten weit verbreitet

Abo-Inhalt01.06.20236229 Min. Lesedauer

| Gut die Hälfte (55 Prozent) der befragten Ärztinnen und Ärzte hat schon einmal Fehlverhalten von Kollegen am Arbeitsplatz (37 Prozent), außerhalb der Arbeit (24 Prozent) oder in den sozialen Medien (21 Prozent) beobachtet, mehr als ein Drittel (37 Prozent) hat es selbst erfahren. Das belegt eine Umfrage der Onlineplattform Medscape (online unter iww.de/s8139). An der Onlinebefragung nahmen 1.144 Ärztinnen und Ärzte teil. |

Fehlverhalten von Ärztinnen und Ärzten (Anteil in Prozent der Befragten)

Verhalten

Beobachtet

Selbst erfahren

Sich über Patienten lustig machen oder sie verunglimpfen

76

69

Mobbing oder Belästigung von Ärztinnen/Ärzten oder medizinischem Fachpersonal

72

34

Rassismus

57

42

Sexismus

54

38

Unangemessener Alkohol- oder Drogenkonsum

44

30

Drei von vier der o. g. Verhaltensweisen gehen von Männern aus. Etwa zwei Drittel der Befragten sind der Auffassung, dass sich an der Situation in den letzten fünf Jahren nichts verändert hat. 48 Prozent der Befragten sprachen die Kollegen direkt an, 14 Prozent wendeten sich an den Vorgesetzten und 2 Prozent an die Ärztekammer.

Gewünschte Sanktionen (Anteil in Prozent der Befragten)

Mündliche Verwarnung

43

Meldung bei Arbeitgeber/Vorgesetzen

27

Gespräch mit Geschäftsführung

21

Meldung bei der Ärztekammer

11

Kündigung

4

Als Ursachen vermuten 60 Prozent der Befragten charakterliche Eigenschaften der betreffenden Person, 60 Prozent fehlende soziale Kompetenz, 52 Prozent private Probleme, 51 Prozent Stress im Beruf, 32 Prozent eine angeschlagene psychische Gesundheit und 21 Prozent die durch die Coronapandemie ausgelöste Belastung.

Weiterführender Hinweis
  • Eine vergleichbare Umfrage zu sexueller Belästigung wurde 2015 in der Berliner Charité erhoben. Die Ergebnisse und die daraufhin von der Charité ergriffenen Maßnahmen lesen Sie in dem Beitrag „Sexuelle Belästigung im Krankenhaus: Wege aus der Tabuzone zur Prävention“ (CB 03/2022, Seite 19 f.)

AUSGABE: CB 7/2023, S. 19 · ID: 49514883

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