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CME-BeitragZusammenhang von Reinigungsmethode und Qualität temporärer 3D-Druckmaterialien
| In der additiven Fertigung wie sie beim 3D-Druck mit Kompositen für die temporäre Langzeitverwendung von festsitzenden Restaurationen angewendet wird, ist die Nachbearbeitung ein wichtiger Schritt für die Qualität der Versorgung. Was bezüglich der Reinigung als Nacharbeitung beachtet werden sollte, ist Gegenstand verschiedener Untersuchungen. |
Reinigungslösung Yellow Magic ohne Materialverschlechterung
Eine Studie [1] untersuchte je 180 Proben aus den Materialien 3Delta Etemp/DeltaMed, Freeprint® Temp/Detax, Temp PRINT®/GC Europe, Temp C&B und C&B MFH/Next Dent für temporär, im 3D-Druck hergestellte, festsitzende Restaurationen in Bezug auf die sich anschließende Reinigungsmethode durch 5-minütiges Spülen in
- Aceton (99,5 %)
- Butylglykol (100 %)
- Ethanol (96 %)
- Isopropanol (100 %)
- Yellow Magic® 7 (100 %) oder
- durch 4-minütiges Zentrifugieren und jeweils Nachpolymerisation.
Dabei war nach Verwendung von Butylglykol oder Isopropanol der Umwandlungsgrad, der als Parameter einer höheren physikalischen Festigkeit gilt, am höchsten. Gleichzeitig bewirkte Butylglykol die höchste Oberflächenrauheit. Die höchste biaxiale Biegefestigkeit und die höchsten Martens-Parameterwerte (zur Bestimmung der Härte) wurde mit Yellow Magic oder der Anwendung von Zentrifugalkraft erreicht, während mit Aceton und Butylglykol die niedrigsten Werten gemessen wurden. Die Forscher arbeiteten heraus, dass insbesondere 3Delta Etemp-Material nach der Reinigung anfällig für Degradation war und sich die Reinigung mit Yellow Magic® nicht negativ auf die mechanischen Eigenschaften der Materialien auswirkte.
Einfluss der Spülzeit auf Biegefestigkeit
Dass nicht nur die Spüllösungen, sondern auch die Spülzeit in diesem Zusammenhang eine Rolle spielt, zeigte eine weitere In-vitro-Studie [2]. Hier wurden die im 3D-Druck herstellten Proben aus NextDent C&B MFH mit Isopropanol (91 Prozent oder 99 Prozent), Bioethylalkohol (100 Prozent), Tripropylenglykolmonomethylether (100 Prozent) oder einer Resinawaylösung für fünf, sechs, sieben oder acht Minuten gereinigt. Die mit Isopropanol (91 Prozent und 99 Prozent) gespülten Proben erzielten die höchste Biegefestigkeit, die mit Resinaway, Bioethylalkohol und Tripropylenglykolmonomethylether die niedrigste, wobei die 7- und 8-Minuten-Untergruppen jeweils am besten und die 5-Minuten-Untergruppe am schlechtesten in Bezug auf die Biegefestigkeit abschnitten. Außerdem erreichten nicht gealterte Proben signifikant höhere mittlere Biegefestigkeitswerte als künstlich gealterte Proben.
Workflow der Nachbearbeitung beachten
Eine systematische Übersichtsarbeit zeigt die Unsicherheiten, die es noch hinsichtlich des Einflusses der Nachbearbeitungsparameter auf die Biegefestigkeit gibt [3]. Hier wird nach Auswertung aller Daten eine Spüldauer von 5 bis 10 Minuten für optimale mechanische Eigenschaften, Umwandlungsgrad und Biokompatibilität empfohlen. Längeres Spülen scheint demnach die Biegefestigkeit potenziell zu senken, wie auch die Anwendung von Aceton (99,5 Prozent) und Bioethylalkohol (100 Prozent) diese reduzierte.
Auch hier wurde beobachtet, dass ein künstlicher Alterungsprozess die Biegefestigkeit negativ beeinflusste. Darüber hinaus korrelierten Polymerisationszeit und -intensität positiv mit der Biegefestigkeit, ebenso die Einhaltung der Herstellerempfehlungen zum Arbeitsprozedere.
Das Wichtigste in Kürze |
Die mechanischen Eigenschaften von im 3D-Druck hergestellten, temporär festsitzenden Restaurationen werden u. a. von der Spüllösung und der Spülzeit beeinflusst. Darüber hinaus korrelieren die Polymerisationszeit und -intensität bzw. die Einhaltung der Herstellerempfehlungen mit der Qualität des eingesetzten Materials. Weitere Untersuchungen werden benötigt. |
- [1] Mayer J, Reymus M, Wiedenmann F, Edelhoff D, Hickel R, Stawarczyk B. Temporary 3D printed fixed dental prosthesis materials: Impact of post printing cleaning methods on degree of conversion as well as surface and mechanical properties. Int J Prosthodont. 2021 November/December;34(6):784–795. pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33616559.
- [2] Scherer MD, Al-Haj Husain N, Barmak AB, Kois JC, Özcan M, Revilla-León M. Influence of postprocessing rinsing solutions and duration on flexural strength of aged and nonaged additively manufactured interim dental material. J Prosthet Dent. 2024 May;131(5):959-968. doi.org/10.1016/j.prosdent.2022.03.034.
- [3] Lin YC, Tarrazzi D, Schoenbaum T, Knoernschild K. Effect of postprocessing parameters on the flexural strength of vat-polymerized additively manufactured interim fixed dental prostheses: A systematic review with postprocessing guidelines. J Prosthet Dent. 2024 Aug 13:S0022-3913(24)00497-9. doi.org/10.1016/j.prosdent.2024.07.016.
AUSGABE: ZR 4/2025, S. 13 · ID: 50338009