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BestandspatientenmarketingGroßes Potenzial, aber oft vergessen: Personal- und Praxismarketing in den Praxisräumen

Abo-Inhalt05.12.20246 Min. LesedauerVon Dr. Sebastian Schulz, ieQ-health GmbH & Co. KG, Münster

| Häufig werden wir von Praxen mit der folgenden Aussage konfrontiert: „Unser Patient ist für eine bestimmte Behandlung zu einem Kollegen gegangen, obwohl wir diese Behandlung doch selbst auch anbieten.“ Wenn man dann in die Analyse mit der Praxis einsteigt, wird häufig sehr schnell deutlich, dass das Praxismarketing sehr einseitig auf das Thema „Neupatientengewinnung“ ausgerichtet ist. Das ist natürlich ein wichtiges Thema, aber eben eine einseitige Betrachtungsweise. Denn auch Bestandspatienten (und potenzielle neue Kolleginnen und Kollegen) sollten kontinuierlich über alle Angebote und Vorteile der eigenen Praxis informiert werden – immer entlang der sog. Patient Journey oder „Patientenreise“. |

Worum geht es beim Bestandspatientenmarketing?

Wie z. B. in ZP 11/2023, Seite 13 ausgeführt, kann das Praxismarketing – und der damit verbundene Medieneinsatz – ideal entlang der sog. Patient Journey oder „Patientenreise“ betrachtet werden. Diese Reise deckt mit 13 bis 15 Kontaktpunkten sowohl die Neupatientengewinnung als auch den Weg Ihres (Neu-)Patienten zur Praxis und durch die „Praxis hindurch“ bis zur Nachsorge bzw. dem Recall ab. Dabei geht es Ihren Bestandspatienten später nicht mehr um die Auswahl für oder gegen eine bestimmte Praxis, was das Neupatientenmarketing leistet, sondern um eine Therapieentscheidung für eine bestimmte Therapie(-Option). Herausfordernd dabei: Ihre Patienten können den Kern Ihrer Behandlung mangels (zahn-)ärztlicher Ausbildung gar nicht beurteilen, sie erwarten aufgrund der Ausbildung und Approbation sogar, dass die Behandlungsqualität (Primärbedürfnis) sichergestellt ist. Patienten können aber sehr wohl die Sekundärbedürfnisse („Ersatzassoziationen“) beurteilen, zu denen eher die weichen Faktoren zählen wie z. B. das Praxisambiente, die „gefühlte“ Hygiene, die Freundlichkeit des gesamten Teams, die erlebte Organisiertheit, die erlebte Wartezeit und eben auch die Qualität des Marketings und der Kommunikation rund um Beratung und Aufklärung.

Im Rahmen des eigenen Anspruchs und der Aufklärungspflicht finden in der Folge dann die Beratungsgespräche statt und es wird ein Heil- und Kostenplan erstellt. Und genau in diesen Prozessschritten bestehen nun Chancen für gute persönliche, aber auch medial gestützte Kommunikation, kurz Chancen für ein optimiertes Bestandspatientenmarketing. Folgende Medien könnten hier bei Ihnen zum Einsatz kommen:

  • Professionelle Printunterlagen im Corporate Design der Praxis – von der Mappe für den Heil- und Kostenplan bis hin zu Kurz-Flyern (lange Flyer liest sich kein Patient mehr durch, zudem ist dies aus Gründen der Nachhaltigkeit ggf. nicht ideal) und Visitenkarten – alle per QR-Code mit dem jeweiligen Inhalt (dem Leistungstext) auf der Homepage verbunden.
  • Praxis-Website mit tiefergehenden Beratungsinhalten rund um die betreffende Behandlung – ggf. sogar ergänzt um Bewegtbild wie Erklärfilme, 3D-Animationen, eigene Videos, enzyklopädieartige Beratungswelten u. v. m. Die große Chance besteht hier darin, dass Ihr Patient zu Hause in Ruhe und ggf. mit dem Partner gemeinsam entscheiden kann, was gewünscht und finanziell machbar ist. In diesem Prozess kann Ihr Patient alles nutzen, was auch außerhalb der Praxis verfügbar gemacht wird.
  • 3D-Animationen und/oder Erklärfilme und/oder eigene Videos, die sowohl in der Homepage 24/7 für Ihre Patienten verfügbar sind, als auch vor Ort in der Praxis eingesetzt werden können. Idealerweise werden entsprechende Mails mit Link zu diesen Beratungsinhalten schon in Ihrer Praxis im Beratungsgespräch an den Patienten versendet.
  • Beratungsinhalte auch auf dem TV im Wartebereich: Bereits in Ihrem Wartebereich könnte während eines sehr wichtigen Teils der Patientenreise in Ihrer Praxis auf bestimmte Leistungen, neue Teammitglieder und Urlaube hingewiesen werden. Zusätzlich können Ihre offenen Stellen an viele hundert Patienten mit Regionalbezug zur Praxis kommuniziert werden, die per QR-Code direkt anwählbar sind. Gleiches kann dann auch für die Abgabe von Bewertungen genutzt werden. Gepaart mit Nachrichten, Sport, Busfahrplänen u. a. ist dies unserer Erfahrung nach ein tolles Marketinginstrument, das bei uns auch stark nachgefragt wird.

Gründe für den Medieneinsatz im Bestandspatientenmarketing

In Zeiten immer knapperen Personals und immer anspruchsvolleren Patienten helfen die aufgezeigten Medien und Beratungsinhalte, die parallel zur Beratung vor Ort auch in der Homepage eingebunden sind, bei der medial gestützten Beratung Ihrer Patienten. Im Vorfeld, im Nachgang oder auch während einer Beratungssituation in der Praxis unterstützen diese professionellen Medieninhalte Ihre Patienten dabei, die Details einer Behandlung besser zu verstehen und sich zielgerichteter zu entscheiden. Gleichzeitig wird das Team entlastet. Für ein optimiertes Bestandspatientenmarketing durch gezielten Medieneinsatz entlang der „Patientenreise“ gibt es zusammengefasst sechs sehr gute Argumente:

Die fünf wichtigsten Vorteile von 3D-Animationen und speziellen Medien in der Bestandspatienten-Beratung und im Praxismarketing

  • 1) Grafisch ansprechende und professionell vertonte Animationsvideos stellen Ihre Behandlungen leicht verständlich dar.
  • 2) Behandlungsablauf in Bildern: Die Medien sind im Idealfall zusätzlich als Einzelbilder verfügbar. Diese Bilder können z. B. zur Beratung in der Praxis genutzt werden.
  • 3) So optimieren Sie die Beratung Ihrer Patienten rund um die Behandlung! Und das auch beim Patienten zu Hause, weil die Animationen/Medien über Ihre Website und eine spezielle Beratungsseite jederzeit online verfügbar sind.
  • 4) Eine Mailingfunktion erlaubt das Senden der Animationen per Link an den Patienten und einer Kopie an die Praxis (Dokumentationsfunktion). Damit kann sich der Patient die Animation zu Hause anschauen und Ihre Praxis dokumentiert einfach den Versand. Ein Tipp: Fragen Sie dann im Rahmen der Beratung, ob der Patient sich die Animation angeschaut hat und dokumentieren Sie das „Patienten-Ja“.
  • 5) Bauen Sie die Animationen zusätzlich in Ihre Praxiswebsite ein. Das unterstreicht den professionellen Eindruck und die Kompetenz Ihrer Praxis.

Hier finden Sie ein Beispiel für eine 3D-Beratungslösung: ieq-health.de/marketing-zahnaerzte/smile3d

Die sechs wichtigsten Vorteile von TV-Bildschirmen im Wartebereich

  • 1) Praxisdetails, wie z. B. Stellenangebote, Urlaub, neue Mitarbeiter u. Ä., werden ansprechend auf dem TV dargestellt. Insbesondere Ihre offenen Stellen erreichen viele Patienten, die vor Ort leben und ohnehin schon eine enge Verbindung zu Ihrer Praxis haben! Die Stellenangebote werden dann per QR-Code auf die entsprechende Unterseite Ihrer Homepage oder die Landing Page zur Karriere verlinkt.
  • 2) Informationen zu Ihren Behandlungen werden gezielt kommuniziert, damit Ihre Patienten über Ihr gesamtes Leistungsspektrum informiert sind und wissen, welche Besonderheiten Sie zu bieten haben.
  • 3) Entertainment und Nützliches runden das TV-Angebot ab, z. B. Busfahrpläne/Wetter/Tagesschau/Sport/Neuigkeiten etc.
  • 4) Sie steigern die Attraktivität und sorgen für eine stärkere Identifikation Ihrer Patienten mit Ihrer Praxis durch ein zeitgemäßes Ambiente und modernes Infotainment (Stichwort „Ersatzassoziationen“). Das sorgt für positivere Patientenerfahrungen und Stressreduktion durch Ablenkung. Hier können dann per QR-Code gezielt auch Patientenbewertungen adressiert und auf einfache Weise eingesammelt werden.
  • 5) Es besteht eine geringere Notwendigkeit, das Wartezimmer mit aktuellen Zeitschriften oder Ähnlichem auszustatten. Das spart sowohl Kosten als auch nachhaltig Ressourcen.
  • 6) Einfaches Plug & Play – inzwischen sind vorkonfigurierte Mini-Computer verfügbar – Einfach einstecken, verbinden und los geht’s.

Hier finden Sie ein Beispiel für eine TV-Lösung: ieq-health.de/marketing-zahnaerzte/smiletv

  • Information für und wiederkehrendes Verständnis bei den Patienten, was die Praxis grundsätzlich alles an Therapien anbietet.
  • Bessere Aufklärung der Patienten inkl. Dokumentation und Absicherung
  • Stärkere Informiertheit der Patienten für das Treffen von Therapie-Entscheidungen. Dadurch steigen im Idealfall die Quoten von umgesetzten Heil- und Kostenplänen.
  • Höhere Weiterempfehlungsquote und mehr positive Online-Rezensionen
  • Komplettierung der ggf. schon stattfindenden Online-Personalsuche durch gezieltes Personalmarketing in der Praxis selbst an die eigenen Patienten und das eigene Netzwerk vor Ort in der Praxis.
  • Entlastung des Teams und damit Steigerung der Zufriedenheit im Team, da der gezielte Medieneinsatz Zeit sparen kann und das Team beim täglichen Arbeiten unterstützt. Daneben sind moderne Medien und damit ein moderner, zeitgemäßer Arbeitsplatz auch gute Argumente für die Suche nach neuen Teammitgliedern.

Eine Win-win-Situation bei überschaubaren Kosten

In Summe lässt sich zusammenfassen, dass der gezielte Einsatz von Beratungsinhalten im Bestandspatientenmarketing Praxen nicht nur nachhaltig erfolgreicher macht, sondern auch Bestandspatienten durch bessere Information und Beratung zugleich zufriedener. Parallel erhält das gesamte Praxisteam zeitgemäße Medien für den Patienteneinsatz und wird durch die mediale Entlastung gleichzeitig glücklicher am Arbeitsplatz. In Summe stellt sich also eine Win-win-Situation bei überschaubaren Kosten ein.

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AUSGABE: ZP 12/2024, S. 9 · ID: 50235590

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