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KfW-MittelstandspanelDemografischer Wandel setzt Mittelstand unter Druck

Abo-Inhalt04.04.20252 Min. Lesedauer

| Knapp 60 % der mittelständischen Unternehmen rechnen zukünftig mit Problemen bei der Stellenbesetzung. Um dem Arbeitskräftemangel zu begegnen, planen betroffene Unternehmen unter anderem mit einer Reduzierung der Auftragsannahme. 33 % der Mittelständler sehen aufgrund fehlenden Personals sogar ihre Existenz bedroht. |

Der demografische Druck

Die demografische Entwicklung in Deutschland stellt mittelständische Unternehmen vor große Herausforderungen: 58 % aller kleinen und mittleren Unternehmen rechnen damit, dass sie in den kommenden fünf Jahren Schwierigkeiten bei der Besetzung offener Stellen haben werden.

Rund 40 % dieser Unternehmen wiederum halten es für sehr wahrscheinlich oder wahrscheinlich, dass sie wegen des Arbeitskräftemangels perspektivisch weniger Aufträge annehmen. Gut ein Drittel der betroffenen Unternehmen geht außerdem davon aus, zukünftig die Produktion, Öffnungszeiten oder Erreichbarkeit zu reduzieren.

Das sind Ergebnisse einer Sonderbefragung zum KfW-Mittelstandspanel von September 2024. Für das Panel befragt KfW Research jedes Jahr Unternehmen aus allen Wirtschaftszweigen.

Im Durchschnitt rechnen die befragten Unternehmen mit einem Rückgang der Personenzahl im erwerbsfähigen Alter in den kommenden zehn Jahren um 8,2 %. Dabei sind die Erwartungen von Unternehmen in Ostdeutschland mit minus 13,1 % und in ländlichen Regionen mit minus 9,0 % deutlich pessimistischer als die von Unternehmen in Westdeutschland mit minus 7,1 % oder in städtisch geprägten Gebieten mit minus 7,6 %.

Existenz möglicherweise in Gefahr

33 % der Mittelständler sehen wegen des Arbeitskräftemangels mittel- bis langfristig sogar ihre Existenz in Gefahr. Besonders kleine Unternehmen äußern diese Sorge.

Große Anstrengungen aufseiten der Arbeitgeber

Um dem zunehmenden Arbeitskräftemangel entgegenzutreten, wollen fast acht von zehn Unternehmen, die in den kommenden fünf Jahren mit Stellenbesetzungsproblemen rechnen, ihre Arbeitgeberattraktivität steigern. An erster Stelle setzen sie dabei auf monetäre Anreize: 67 % geben an, die Löhne sehr wahrscheinlich oder wahrscheinlich zu erhöhen. Die Mehrheit der betroffenen Mittelständler plant außerdem, die Arbeitszeit oder die Arbeitsorte zu flexibilisieren (59 %) oder verstärkt Weiterbildungsangebote anzubieten (53 %). Auch die Steigerung der eigenen Bekanntheit wollen 45 % der Unternehmen angehen.

AUSGABE: BBP 4/2025, S. 87 · ID: 50367677

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