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HonorarberichteHausarzt-EBM: Honorare im Jahr 2022 leicht, Fallzahl stark gestiegen
| Die KBV hat die Honorarberichte für die vier Quartale des Jahres 2022 vorgelegt. Danach ist im hausärztlichen Versorgungsbereich der Honorarumsatz je Arzt gegenüber 2021 zwar leicht gestiegen, der Fallwert jedoch wegen der überproportionalen Fallzahlsteigerung gesunken. Der Beitrag informiert über die Eckdaten für einen Vergleich zu 2021 sowie zu den Unterschieden zwischen den KVen, getrennt nach Hausärzten sowie Kinder- und Jugendärzten. |
Hausärzte: 206 Mio. Euro mehr Honorar in 2022
Im Vergleich zum Vorjahr 2021 ist der Honorarumsatz der Hausärzte bundesweit um 1,5 Prozent bzw. ca. 206 Mio. Euro gestiegen. Gleichzeitig hat jedoch die Zahl der Behandlungsfälle stärker zugenommen, und zwar um 3,3 Prozent. Im Vergleich zu 2021 ist der durchschnittliche KV-Umsatz eines Hausarztes mit vollem Versorgungsumfang wegen der höheren Fallzahl zwar um 1,9 Prozent gestiegen. Aus dieser überproportionalen Fallzahlentwicklung resultiert jedoch ein Rückgang des Fallwerts um 1,7 Prozent.
Die Auszahlungsquote für alle von Hausärzten abgerechneten Leistungen betrug in 2022 bundesweit ca. 98,2 Prozent und liegt damit unter der Auszahlungsquote des Vorjahres von 99,8 Prozent.
Unterschiede zwischen den KVen
In fast allen KVen ist der Honorarumsatz der Fachgruppe gegenüber 2021 gestiegen. Spitzenreiter ist Brandenburg mit einem um 4,3 Prozent höheren Honorarumsatz, gefolgt von Baden-Württemberg mit 3,3 Prozent und Thüringen mit 3,0 Prozent. In der KV Hamburg ist demgegenüber der Honorarumsatz um 0,7 Prozent, in der KV Niedersachsen um 0,5 Prozent zurückgegangen.
Auch die Fallzahl ist in allen KVen im Vergleich zu 2021 gestiegen, in der Spitze in Hessen um 6,4 Prozent. Die Fallwerte sind in zwölf KVen im Vergleich zu 2021 um bis zu 5,7 Prozent (Hessen) zurückgegangen. In fünf KVen sind die Fallwerte leicht gestiegen, in der Spitze in Nordrhein um 1,3 Prozent.
Hausärzte in Sachsen-Anhalt Umsatz-Spitzenreiter
In der nachfolgenden Tabelle sind die Umsätze, Fallzahlen und Fallwerte des gesamten Jahres 2022 nach KVen dargestellt. Den höchsten durchschnittlichen Honorarumsatz erzielten wie in den Vorjahren die Hausärzte im KV-Bezirk Sachsen-Anhalt mit 80.351 Euro! Schlusslicht in der Umsatzstatistik sind Baden-Württemberg mit 52.456 Euro und Berlin mit 57.864 Euro. Bei der KV Baden-Württemberg ist jedoch zu berücksichtigen, dass ein nicht unerheblicher Teil des Honorarumsatzes auf die in den KBV-Daten nicht enthaltenen Umsätze aus Selektivverträgen entfällt. Die Fallwerte schwanken zwischen 72,77 Euro in Bayern und 60,86 Euro in Bremen.
KV-Honorare für Hausärzte 2022 (nach KV-Bezirken) | |||
KV | KV-Umsatz 2022 je Arzt* und Quartal | Fälle 2022 je Arzt* und Quartal | Fallwert |
Baden-Württemberg | 52.456 Euro | 723 | 72,54 Euro |
Bayern | 63.057 Euro | 867 | 72,77 Euro |
Berlin | 57.864 Euro | 897 | 64,54 Euro |
Brandenburg | 75.210 Euro | 1.043 | 72,13 Euro |
Bremen | 61.704 Euro | 1.014 | 60,86 Euro |
Hamburg | 59.733 Euro | 959 | 62,31 Euro |
Hessen | 64.462 Euro | 1.026 | 62,85 Euro |
Mecklenburg-Vorpommern | 73.471 Euro | 1.053 | 69,75 Euro |
Niedersachsen | 73.923 Euro | 1.047 | 70,60 Euro |
Nordrhein | 63.281 Euro | 912 | 69,40 Euro |
Rheinland-Pfalz | 68.855 Euro | 958 | 71,85 Euro |
Saarland | 65.637 Euro | 967 | 67,88 Euro |
Sachsen | 67.369 Euro | 1.021 | 65,96 Euro |
Sachsen-Anhalt | 80.351 Euro | 1.115 | 72,08 Euro |
Schleswig-Holstein | 64.801 Euro | 936 | 69,24 Euro |
Thüringen | 75.681 Euro | 1.050 | 72,06 Euro |
Westfalen-Lippe | 66.115 Euro | 1.015 | 65,11 Euro |
Durchschnitt alle KVen | 64.804 Euro | 937 | 69,17 Euro |
* nach Teilnahmeumfang
Quelle: Abrechnungsstatistik der KBV; zugelassene und angestellte Ärzte; eigene Berechnungen.
Kinder- und Jugendärzte: 109 Mio. Euro mehr Honorar in 2022
Im Vergleich zum Vorjahr 2021 ist der Honorarumsatz der Kinder- und Jugendärzte bundesweit um 5,9 Prozent bzw. etwa 109 Mio. Euro angestiegen. Auch in dieser Fachgruppe wurden jedoch mit 9,9 Prozent überproportional mehr Behandlungsfälle abgerechnet.
Im Vergleich zu 2021 ist der durchschnittliche KV-Umsatz eines Kinder- und Jugendarztes mit vollem Versorgungsumfang bei einer um 9,3 Prozent höheren Fallzahl um 5,3 Prozent gestiegen. Aus dieser überproportionalen Fallzahlentwicklung resultiert ein Rückgang des Fallwerts um 3,6 Prozent.
Die Auszahlungsquote für alle abgerechneten Leistungen war im Jahr 2022 bundesweit mit ca. 96,5 Prozent etwas niedriger als im Vorjahr 2021 mit 98,1 Prozent.
Unterschiede zwischen den KVen
Lediglich in Hamburg ist der Honorarumsatz der Fachgruppe gegenüber 2021 zurückgegangen, und zwar um 0,2 Prozent. In allen anderen KVen weist der Honorarbericht eine Erhöhung im Vergleich zu 2021 aus. Spitzenreiter ist Bremen mit einem um 9,2 Prozent höheren Honorarumsatz, gefolgt von Brandenburg mit 9,1 Prozent und Sachsen-Anhalt mit 8,4 Prozent.
Die Fallzahl ist in allen KVen im Vergleich zu 2021 gestiegen, in Brandenburg und Thüringen sogar um 11,8 Prozent.
Kinder- und Jugendärzte in Hessen sind Umsatz-Spitzenreiter
In der nachfolgenden Tabelle sind die Umsätze, Fallzahlen und Fallwerte des gesamten Jahres 2022 nach KVen dargestellt. Den höchsten durchschnittlichen Honorarumsatz erzielten wie in den Vorjahren die Kinder- und Jugendärzte in der KV Hessen mit 83.972 Euro. Schlusslicht in der Umsatzstatistik ist die KV Saarland mit 65.931 Euro.
Die Fallwerte schwanken zwischen 75,59 Euro in Bayern und 61,06 Euro im Saarland.
KV-Honorare für Kinder- und Jugendärzte 2022 (nach KV-Bezirken) | |||
KV | KV-Umsatz 2022 je Arzt* und Quartal | Fälle 2022 je Arzt* und Quartal | Fallwert |
Baden-Württemberg | 67.018 Euro | 933 | 71,81 Euro |
Bayern | 74.644 Euro | 988 | 75,59 Euro |
Berlin | 67.841 Euro | 981 | 69,18 Euro |
Brandenburg | 74.392 Euro | 1.124 | 66,21 Euro |
Bremen | 71.547 Euro | 1.007 | 71,02 Euro |
Hamburg | 78.039 Euro | 1.054 | 74,05 Euro |
Hessen | 83.972 Euro | 1.168 | 71,91 Euro |
Mecklenburg-Vorpommern | 70.605 Euro | 1.045 | 67,55 Euro |
Niedersachsen | 73.810 Euro | 1.087 | 67,89 Euro |
Nordrhein | 78.865 Euro | 1.220 | 64,63 Euro |
Rheinland-Pfalz | 70.242 Euro | 990 | 70,97 Euro |
Saarland | 65.931 Euro | 1.080 | 61,06 Euro |
Sachsen | 73.342 Euro | 1.127 | 65,09 Euro |
Sachsen-Anhalt | 69.891 Euro | 1.118 | 62,52 Euro |
Schleswig-Holstein | 80.949 Euro | 1.104 | 73,35 Euro |
Thüringen | 71.186 Euro | 1.039 | 68,54 Euro |
Westfalen-Lippe | 83.550 Euro | 1.281 | 65,21 Euro |
Durchschnitt alle KVen | 75.130 Euro | 1.076 | 69,84 Euro |
* nach Teilnahmeumfang
Quelle: Abrechnungsstatistik der KBV; zugelassene und angestellte Ärzte; eigene Berechnungen
AUSGABE: AAA 4/2024, S. 5 · ID: 49968613