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HonorarberichteHausarzt-EBM: Honorare im Jahr 2022 leicht, Fallzahl stark gestiegen

Abo-Inhalt04.04.202429 Min. Lesedauer

| Die KBV hat die Honorarberichte für die vier Quartale des Jahres 2022 vorgelegt. Danach ist im hausärztlichen Versorgungsbereich der Honorarumsatz je Arzt gegenüber 2021 zwar leicht gestiegen, der Fallwert jedoch wegen der überproportionalen Fallzahlsteigerung gesunken. Der Beitrag informiert über die Eckdaten für einen Vergleich zu 2021 sowie zu den Unterschieden zwischen den KVen, getrennt nach Hausärzten sowie Kinder- und Jugendärzten. |

Hausärzte: 206 Mio. Euro mehr Honorar in 2022

Im Vergleich zum Vorjahr 2021 ist der Honorarumsatz der Hausärzte bundesweit um 1,5 Prozent bzw. ca. 206 Mio. Euro gestiegen. Gleichzeitig hat jedoch die Zahl der Behandlungsfälle stärker zugenommen, und zwar um 3,3 Prozent. Im Vergleich zu 2021 ist der durchschnittliche KV-Umsatz eines Hausarztes mit vollem Versorgungsumfang wegen der höheren Fallzahl zwar um 1,9 Prozent gestiegen. Aus dieser überproportionalen Fallzahlentwicklung resultiert jedoch ein Rückgang des Fallwerts um 1,7 Prozent.

Die Auszahlungsquote für alle von Hausärzten abgerechneten Leistungen betrug in 2022 bundesweit ca. 98,2 Prozent und liegt damit unter der Auszahlungsquote des Vorjahres von 99,8 Prozent.

Unterschiede zwischen den KVen

In fast allen KVen ist der Honorarumsatz der Fachgruppe gegenüber 2021 gestiegen. Spitzenreiter ist Brandenburg mit einem um 4,3 Prozent höheren Honorarumsatz, gefolgt von Baden-Württemberg mit 3,3 Prozent und Thüringen mit 3,0 Prozent. In der KV Hamburg ist demgegenüber der Honorarumsatz um 0,7 Prozent, in der KV Niedersachsen um 0,5 Prozent zurückgegangen.

Auch die Fallzahl ist in allen KVen im Vergleich zu 2021 gestiegen, in der Spitze in Hessen um 6,4 Prozent. Die Fallwerte sind in zwölf KVen im Vergleich zu 2021 um bis zu 5,7 Prozent (Hessen) zurückgegangen. In fünf KVen sind die Fallwerte leicht gestiegen, in der Spitze in Nordrhein um 1,3 Prozent.

Hausärzte in Sachsen-Anhalt Umsatz-Spitzenreiter

In der nachfolgenden Tabelle sind die Umsätze, Fallzahlen und Fallwerte des gesamten Jahres 2022 nach KVen dargestellt. Den höchsten durchschnittlichen Honorarumsatz erzielten wie in den Vorjahren die Hausärzte im KV-Bezirk Sachsen-Anhalt mit 80.351 Euro! Schlusslicht in der Umsatzstatistik sind Baden-Württemberg mit 52.456 Euro und Berlin mit 57.864 Euro. Bei der KV Baden-Württemberg ist jedoch zu berücksichtigen, dass ein nicht unerheblicher Teil des Honorarumsatzes auf die in den KBV-Daten nicht enthaltenen Umsätze aus Selektivverträgen entfällt. Die Fallwerte schwanken zwischen 72,77 Euro in Bayern und 60,86 Euro in Bremen.

KV-Honorare für Hausärzte 2022 (nach KV-Bezirken)

KV

KV-Umsatz 2022 je Arzt* und Quartal

Fälle 2022 je Arzt* und Quartal

Fallwert

Baden-Württemberg

52.456 Euro

723

72,54 Euro

Bayern

63.057 Euro

867

72,77 Euro

Berlin

57.864 Euro

897

64,54 Euro

Brandenburg

75.210 Euro

1.043

72,13 Euro

Bremen

61.704 Euro

1.014

60,86 Euro

Hamburg

59.733 Euro

959

62,31 Euro

Hessen

64.462 Euro

1.026

62,85 Euro

Mecklenburg-Vorpommern

73.471 Euro

1.053

69,75 Euro

Niedersachsen

73.923 Euro

1.047

70,60 Euro

Nordrhein

63.281 Euro

912

69,40 Euro

Rheinland-Pfalz

68.855 Euro

958

71,85 Euro

Saarland

65.637 Euro

967

67,88 Euro

Sachsen

67.369 Euro

1.021

65,96 Euro

Sachsen-Anhalt

80.351 Euro

1.115

72,08 Euro

Schleswig-Holstein

64.801 Euro

936

69,24 Euro

Thüringen

75.681 Euro

1.050

72,06 Euro

Westfalen-Lippe

66.115 Euro

1.015

65,11 Euro

Durchschnitt alle KVen

64.804 Euro

937

69,17 Euro

Kinder- und Jugendärzte: 109 Mio. Euro mehr Honorar in 2022

Im Vergleich zum Vorjahr 2021 ist der Honorarumsatz der Kinder- und Jugendärzte bundesweit um 5,9 Prozent bzw. etwa 109 Mio. Euro angestiegen. Auch in dieser Fachgruppe wurden jedoch mit 9,9 Prozent überproportional mehr Behandlungsfälle abgerechnet.

Im Vergleich zu 2021 ist der durchschnittliche KV-Umsatz eines Kinder- und Jugendarztes mit vollem Versorgungsumfang bei einer um 9,3 Prozent höheren Fallzahl um 5,3 Prozent gestiegen. Aus dieser überproportionalen Fallzahlentwicklung resultiert ein Rückgang des Fallwerts um 3,6 Prozent.

Die Auszahlungsquote für alle abgerechneten Leistungen war im Jahr 2022 bundesweit mit ca. 96,5 Prozent etwas niedriger als im Vorjahr 2021 mit 98,1 Prozent.

Unterschiede zwischen den KVen

Lediglich in Hamburg ist der Honorarumsatz der Fachgruppe gegenüber 2021 zurückgegangen, und zwar um 0,2 Prozent. In allen anderen KVen weist der Honorarbericht eine Erhöhung im Vergleich zu 2021 aus. Spitzenreiter ist Bremen mit einem um 9,2 Prozent höheren Honorarumsatz, gefolgt von Brandenburg mit 9,1 Prozent und Sachsen-Anhalt mit 8,4 Prozent.

Die Fallzahl ist in allen KVen im Vergleich zu 2021 gestiegen, in Brandenburg und Thüringen sogar um 11,8 Prozent.

Kinder- und Jugendärzte in Hessen sind Umsatz-Spitzenreiter

In der nachfolgenden Tabelle sind die Umsätze, Fallzahlen und Fallwerte des gesamten Jahres 2022 nach KVen dargestellt. Den höchsten durchschnittlichen Honorarumsatz erzielten wie in den Vorjahren die Kinder- und Jugendärzte in der KV Hessen mit 83.972 Euro. Schlusslicht in der Umsatzstatistik ist die KV Saarland mit 65.931 Euro.

Die Fallwerte schwanken zwischen 75,59 Euro in Bayern und 61,06 Euro im Saarland.

KV-Honorare für Kinder- und Jugendärzte 2022 (nach KV-Bezirken)

KV

KV-Umsatz 2022 je Arzt* und Quartal

Fälle 2022 je Arzt* und Quartal

Fallwert

Baden-Württemberg

67.018 Euro

933

71,81 Euro

Bayern

74.644 Euro

988

75,59 Euro

Berlin

67.841 Euro

981

69,18 Euro

Brandenburg

74.392 Euro

1.124

66,21 Euro

Bremen

71.547 Euro

1.007

71,02 Euro

Hamburg

78.039 Euro

1.054

74,05 Euro

Hessen

83.972 Euro

1.168

71,91 Euro

Mecklenburg-Vorpommern

70.605 Euro

1.045

67,55 Euro

Niedersachsen

73.810 Euro

1.087

67,89 Euro

Nordrhein

78.865 Euro

1.220

64,63 Euro

Rheinland-Pfalz

70.242 Euro

990

70,97 Euro

Saarland

65.931 Euro

1.080

61,06 Euro

Sachsen

73.342 Euro

1.127

65,09 Euro

Sachsen-Anhalt

69.891 Euro

1.118

62,52 Euro

Schleswig-Holstein

80.949 Euro

1.104

73,35 Euro

Thüringen

71.186 Euro

1.039

68,54 Euro

Westfalen-Lippe

83.550 Euro

1.281

65,21 Euro

Durchschnitt alle KVen

75.130 Euro

1.076

69,84 Euro

AUSGABE: AAA 4/2024, S. 5 · ID: 49968613

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